Kindertagesstätte St. Marien

Ort: Kattenstraße 186, Kamp-Lintfort
Fertigstellung: 2014
Bauherr: Kath. Kirchengem. St. Josef
BGF, BRI: 880 qm, 3.600 cbm
Fotos: Roland Borgmann
Die Marienkirche wurde als roter Backsteinbau 1926 gebaut und war Mittelpunkt der Bergarbeitersiedlung in Kamp-Lintfort. Der Innenraum mit seinen gebogenen Holzleimbindern erinnert bewusst an einen Bergbaustollen und sollte so die Nähe zu den Bewohnern und zu ihrer Arbeit symbolisieren. Im Oktober 2012 wurde die Marienkirche profaniert um die neue Nutzung als Kindertagesstätte zu ermöglichen. Die angebaute Sakristei wurde zurück gebaut und das Mauerwerk mit Abbruch-Ziegel ergänzt.
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In das vorhandene Kirchenschiff wurde eine Zwischendecke eingezogen, um die nötigen Räume für eine Kindertagesstätte und zusätzliche Räume für die Gemeinde zu schaffen. Die vorhandene Gaubenstruktur in den Dachflächen konnte erhalten bleiben und sorgt für eine ausreichende Belichtung auf beiden Ebenen. Im Erdgeschoss wurden neue Fensteröffnungen in der Breite der darüber liegenden Gauben eingeschnitten. Teilweise wurden die als Zierfenster angelegten zugemauerten Spitzbogenfenster auf den Giebelseiten geöffnet.

Der Eingang in die Kita erfolgt seitlich über den vorhandenen Verbindungsgang zwischen Kirche und Turm. Man gelangt in einen großzügigen Eingangsbereich der als Wartebereich und Elterncafé genutzt wird. Ein Luftraum stellt eine Sichtverbindung zur oberen Ebene dar und lässt die ehemalige Höhe des Kirchenraumes erahnen. Vis à vis befindet sich das Leiterinnenzimmer mit einem schönen Erker.

Die drei Gruppeneinheiten liegen nebeneinander und haben einen direkten Zugang zur Freifläche. Aufgrund der besonderen Raumhöhe von ca. 4,5 m werden oberhalb der Sanitärbereiche Hochebenen angeordnet, von hier aus  hat man über große Erkerfenster einen Blick in den Flur. Eine einläufige Treppe verbindet die beiden Etagen miteinander. Im oberen Geschoss befinden sich der Mehrzweckraum, eine großzügige  Küche und der Personalbereich mit Neben- und Abstellräumen. Ein Gemeinderaum ist ebenfalls im Obergeschoss untergebracht. Damit die Räumlichkeiten auch unabhängig von der Kita genutzt werden können, gibt es auf der Nordseite des Gebäudes einen zweiten Zugang, der mit einem Aufzug barrierefrei gestaltet ist.

Im Inneren findet man neben weißen Putzflächen im Eingangsbereich das vorhandene rote Sichtmauerwerk. Die Gruppenbereiche sind farbig gestaltet, wobei jeder Gruppe eine eigene Farbe zugeordnet wird. Der Fußbodenbelag in der Kita ist in einem neutralen Beige ausgeführt. Die Fenster werden als dunkelgraue Holzfenster ausgeführt, die Öffnungsflügel sind weiß lackiert.
Die Einbauten und Möbel sind in hellem Birkenholz bzw. in farbigem Schichtstoff passend zur Wandfarbe der Gruppen.