Begegnungszentrum Dorenkamp, Rheine – 2. und 3. Bauabschnitt

Ort: Mittelstraße 51, Rheine
Fertigstellung: 2019
Bauherr: Stadt Rheine
BGF, BRI: 557 qm, 2.278 cbm
Fotos: Matthias Ibeler

Um den demografischen und sozialen Herausforderungen des Stadtteils Dorenkamp in Rheine zu begegnen, wurde in Rahmen eines Ideenworkshops 2017 die Planung eines neuen Begegnungszentrums auf dem Grundstück des bestehenden Weiterbildungskollegs durchgeführt. Unser Büro ist als Sieger aus dem Verfahren hervorgegangen und wurde mit der Planungsaufgabe beauftragt.

Ein Teil der bestehenden Elisabethschule aus den 60er Jahren sollte in insgesamt 3 Bauabschnitten zu einem Begegnungszentrum mit angrenzender Aula und Tanzsaal umgebaut und erweitert werden. Der 1. Bauabschnitt wurde 2019 fertiggestellt. Die anderen beiden Bauabschnitte (Aula und Tanzsaal) befinden sich zurzeit in der Planung.

Nach Fertigstellung der Gesamtmaßnahme entsteht vor dem Eingangsbereich des Begegnungszentrums eine Hofsituation zur Mittelstraße. Durch den Erhalt des vorhandenen Baumes wird eine Atmosphäre mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen. Eine neue Fluchttreppe aus dem 1. Obergeschoss, die aus Brandschutzgründen erforderlich wird, wird in die Gestaltung der Freiflächen integriert. Die Stahltreppe liegt auf einem Betonpodest auf, welches in die Beeteinfassung übergeht und als Sitzstufenanlage gestaltet ist.

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Die eigentliche Besonderheit dieser Baumaßnahme ist, dass durch den Rückbau des vorhandenen Treppenhauses, aus einer in die Jahre gekommenen Erschließungssituation mit unattraktiven Schulfluren und einem überdimensionierten Treppenhaus, ein großer, neuer, lichtdurchfluteter Aufenthaltsraum entsteht. Ein Cafébereich mit Tresen und diversen Sitzmöglichkeiten lässt hier einen neuen Treffpunkt entstehen und lädt zu vielfältigen Nutzungen ein. Gleichzeitig entsteht für die beiden weiteren Bauabschnitte ein großzügiges neues Foyer.

Direkt an das Foyer angrenzend befindet sich die Fachstelle für Migration als zentrale Anlaufstelle mit einer großzügigen Verglasung im Türbereich. Die WCs werden auf der anderen Flurseite in der „Dunkelzone“ angeordnet und sind ebenfalls direkt vom Foyer zugänglich. In dem Bereich der ehemaligen Werkstätten und Klassenräume sind weitere Büros und Gruppen- bzw. Vereinsräume angeordnet. Der breite Flur aus hellbeigem Sichtmauerwerk mit den bestehenden Wandnischen bietet viel Stauraum für Wandschränke und offeriert Sitzmöglichkeiten für Besucher.

Materialien

Bei dem Umbau wird versucht, die vorhandene Tragstruktur möglichst zu erhalten. Abfangungen sind nur in geringem Umfang nötig. Fensteröffnungen werden erhalten und bodentief vergrößert. Nach dem Rückbau der Treppe ins 1. OG wird das Foyer zur Mittelstraße hin großzügig geöffnet, die übrige Bestandsfassade bleibt zum großen Teil unverändert.

Die Fußbodenbeläge aus Betonwerkstein bleiben im Foyer- und Flurbereich der Schule erhalten. Im Bereich der abzubrechenden Treppe werden diese ergänzt. In den Gruppenräumen und Büros wird ein neuer schwarzer Kautschukboden verlegt. Akustikdecken als Lochdecken sorgen in allen Bereichen für optimale Nachhallzeiten.

Das hellbeige Sichtmauerwerk im Flurbereich des Altbaus und der Aula wird erhalten und mit einer neuen, hellen Verfugung aufgearbeitet. Die Sichtbetonrähme oberhalb der Türen werden von farbigen Lacken befreit und wieder erlebbar gemacht.

Die neuen Fenster werden als Holz-Aluminium-Fenster konzipiert. Alle Verglasungen erhalten einen außen liegenden Sonnenschutz bzw. eine Sonnenschutzverglasung im Bereich der Notausgänge.

Alle Innenausbauten wie Türen, Sockelleisten, Möbel etc. werden in Schwarz gehalten.