In Zusammenarbeit mit:
Architekten:     Abdelkader Architekten BDA, Münster (DE)
Architekten:     KUCKERT ARCHITEKTEN BDA, Münster (DE)

Beurteilung durch das Preisgericht

In das sehr heterogen ausgeprägte Stadtgefüge im Zentrum von Kinderhaus mit dem bis zu 12-geschossigen Wohnungsbau im Norden und der kleinteiligen Einfamilienhausbebauung im unmittelbaren Anschluss an das neue Zentrum setzen die Verfasser eine starke städtebauliche Leitidee.

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Längs eines promenadenartig ausgebauten Straßenraums entwickeln sie feldartig ein seriell ausgelegtes orthogonales Siedlungsgefüge. Kritisch hinterfragt die Jury einen wenig erkennbaren quartiersbildenden Ansatz. Die Jury diskutiert kontrovers die Frage, ob mit dem vorgeschlagenen Siedlungskonzept die gewünschte sozialräumliche Qualität erreicht werden kann.
Die Quartiersallee spannt sich zwischen dem Nahversorgungszentrum und dem Quartiershain auf und entbirgt das verborgene innenliegende Wäldchen als identitätsstiftendes Moment. Das daran anschließende Ringerschließungssystem erscheint funktional und ökonomisch und befördert eine klare Adressbildung.
Die Organisation des ruhenden Verkehrs ist schlüssig – einerseits mit der Konzentration von Tiefgaragen unter den Gebäuden auf der Nordseite – andererseits mit den an den „Feldrändern“ des Geschosswohnungsbaues positionierten Stellplatzreihen. Die Verortung der Tiefgaragenzufahrten innerhalb der grünen Höfe überzeugt nicht. In der Anordnung der Stellplatzanlagen im östlichen exklusiven Zugangsbereich zur Westhoffstraße gelingt kein überzeugender städtebaulicher Auftakt.
Die Anlage der öffentlichen Gemeinschaftsräume, insbesondere der Spiel- und Quartiersplätze (temporär) wird in Lage und Funktion kritisch hinterfragt. Beide Plätze befinden sich zu weit am Rand. In Analogie zur Vornutzung der Gärtnerei ermöglicht das feldartig bespielte Quartier eine Abfolge von vielfältigen, nutzungsgemischten Bauten und Außenräumen, die differenzierte Öffentlichkeits- /Privatheitsgrade aufweisen.
Das System der angebotenen Wohnungstypen ermöglicht die gewünschte soziale Mischung auch in kleinerem Maßstab. Die Ost-West-Ausrichtung der Wohngebäude garantiert eine optimale Belichtungssituation.
In der Stringenz dieses Ansatzes müssten die öffentlichen Gemeinschaftsräume in Funktion und Gestaltung neu positioniert werden, die Architektur auf hohem Niveau ausformuliert werden.
Der Beitrag eröffnet gute und alltagstaugliche, zum Teil autofreie Wohnumfeldqualitäten.
Die linear ausgelegten Grundstücke und Kubaturen vermitteln in ihrer Anlage und Höhenentwicklung maßstäblich angemessen mit den Randbebauungen, allerdings mit einer relativ geringen baulichen Dichte.
Insgesamt gelingt es den Verfassern, die vormaligen Felder-Gärten in eine neue Siedlungsfigur zu transformieren, die einen gut sortierten Städtebau mit hoher Variabilität und Potentialen in der Weiterentwicklung für Kinderhaus anbietet.

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